Überschussladung und Nulleinspeisung bei PV-Anlagen: Effizienz und Kontrolle für Ihre Energienutzung
Mit der zunehmenden Verbreitung von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) auf Wohn- und Gewerbegebäuden gewinnen Konzepte wie Überschussladung und Nulleinspeisung immer mehr an Bedeutung. Diese Technologien bieten Möglichkeiten, Solarstrom effizienter zu nutzen, Kosten zu senken und die Umweltbelastung zu minimieren. Doch was genau bedeuten diese Begriffe, und wie können sie optimal genutzt werden? In diesem Blogbeitrag erklären wir die Grundlagen und geben praktische Tipps für die Umsetzung.
Was ist Überschussladung?
Überschussladung bezieht sich auf die Nutzung von Solarstrom, der über den Eigenverbrauch hinausgeht. In einer PV-Anlage kann es Zeiten geben, in denen mehr Strom produziert wird, als aktuell im Haushalt oder Betrieb benötigt wird. Statt diesen Überschuss in das Stromnetz einzuspeisen, kann er sinnvoll genutzt werden, indem er in Batteriespeicher oder verbundene Geräte wie Elektroautos geleitet wird.
Vorteile der Überschussladung:
- Erhöhter Eigenverbrauch: Statt Strom ins Netz zu speisen, nutzen Sie ihn direkt, was meist finanziell vorteilhafter ist.
- Flexibilität: Mit einem Energiespeicher oder einem Elektroauto als "Stromtank" können Sie Ihren Solarstrom zu späteren Zeitpunkten nutzen.
- Umweltschutz: Durch die Maximierung des Eigenverbrauchs reduzieren Sie Ihre Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.
Was bedeutet Nulleinspeisung?
Die Nulleinspeisung beschreibt eine Betriebsweise, bei der keinerlei Überschüssiger Solarstrom ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Dies wird oft durch rechtliche Vorgaben oder Netzanschlussbedingungen notwendig, ist aber auch eine bewusste Wahl für Haushalte oder Unternehmen, die ihre Energieautarkie maximieren möchten.
Um eine Nulleinspeisung zu gewährleisten, sind intelligente Energiemanagementsysteme notwendig. Diese Systeme messen kontinuierlich den Energieverbrauch und die Energieproduktion und steuern die PV-Anlage entsprechend.
Technische Voraussetzungen für Nulleinspeisung:
- Energiezähler: Ein Zähler, der die Richtung und Menge des Stromflusses misst.
- Lastmanagement: Systeme, die den Stromverbrauch dynamisch an die Produktion anpassen.
- Batteriespeicher: Zur Zwischenspeicherung von überschüssigem Strom.
So kombinieren Sie Überschussladung und Nulleinspeisung effektiv
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Planung Ihrer PV-Anlage: Berücksichtigen Sie Ihren Stromverbrauch, die Spitzenlastzeiten und den potenziellen Überschuss bei der Dimensionierung von Solarmodulen und Batteriespeichern.
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Investieren Sie in ein intelligentes Energiemanagementsystem: Mit Systemen, die automatisch Prioritäten setzen, z. B. zuerst die Batterie laden, dann Verbraucher wie Elektroautos oder Heizsysteme versorgen, können Sie Ihre Energieeffizienz maximieren.
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Einhaltung der rechtlichen Vorgaben: Informieren Sie sich über die Vorschriften zur Einspeisung in Ihrem Land oder Ihrer Region. Einige Netzbetreiber schreiben Nulleinspeisung vor, andere bieten Vergütungen für eingespeisten Strom.
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Optimierung Ihrer Lastprofile: Nutzen Sie Überschussstrom gezielt für energieintensive Aufgaben wie das Laden eines Elektroautos oder das Heizen mit einer Wärmepumpe.
Beispiele mit Hoymiles MS-A2 und Shelley 3EM Pro
Nachfolgend ein Screenshot mit Anmerkungen im Bild. Hoymiles MS-A2 kommuniziert mit Shelly 3EM Pro über WLAN. Abhängig von den Messwerten von Shelly kann der MS-A2 automatisch zwischen Be- und Entladen umschalten, und das alles automatisch, auch ohne Internet. Je mehr Strom auf dem Balkon gespeichert wird, desto weniger Strom wird aus dem Netz bezogen. Das spart richtig Geld.
Fazit
Die Kombination aus Überschussladung und Nulleinspeisung ermöglicht eine nachhaltige und kosteneffiziente Nutzung von Solarenergie. Mit der richtigen Planung und Technologie können Sie den Eigenverbrauch maximieren, die Netzbelastung reduzieren und Ihre Stromkosten senken. Ob für private Haushalte oder Gewerbebetriebe – diese Ansätze sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer umweltfreundlichen und unabhängigen Energieversorgung.
Setzen Sie auf intelligente Systeme und starten Sie noch heute Ihre Reise in eine grünere Zukunft!
3 Kommentare
Folgende Nachricht kam vom Support:
“Der Wechselrichter schaltet sich in drei Situationen ab. Der erste Fall ist, wenn die Batterie voll ist und keine Netzeinspeisung erfolgt. Der zweite Fall ist, wenn die maximale Eingangsleistung der Batterie überschritten wird, d. h. mehr als 1800 Watt. Der dritte Fall tritt ein, wenn die Batterie voll ist und der Mikroschalter mehr als 800 Watt Eingang verzeichnet. Es ist zu beachten, dass die Batterie selbst eine maximale Ladeleistung von 1000 Watt hat und die Netzleistung dabei eine wesentliche Rolle spielt.”
Warum wird die Energie nicht ein per “bypass” ins Netz geleitet????
Vielen Dank für den Kommentar, habe das gleiche Problem. Gibt es zwischenzeitlich eine Lösung. Der Support von Hoymiles kann nicht wirklich helfen!
Meine Anlage: Balkon-PV 1660 Watt/Hoymiles HMS-1600 4T / Hoymiles MS a2-Speicher/Shelly 3 em pro
Theoretisch stimmt alles was hier oben im Fazit steht.
Jedoch sieht die Wirklichkeit anders aus:
Meine Schilderung beruht auf schönstes Wetter von 9°° – 17°° Uhr
Der Speicher wird bis ca. 14°° Uhr auf ca. 93% vollgeladen.
Danach schaltet der HMS 1600-4T ab und das Hausnetz wird vom Speicher versorgt; trotz schönstem Wetter.
Es folgen in der S-Miles Cloud irgendwelche Fehlermeldungen .
Waum schaltet der PV Wechselrichter HMS 1600-4T ab obwohl er das Hausnetz bei schönem Wetter versorgen könnte ?
Warum wird der Speicher nur bis ca. 93% vollgeladen ?
Den PV Wechselrichter HMS 1600-4T könnte man doch drosseln wenn der Speicher voll ist. um das Hausnetz zu versorgen.
Der aktuelle Verbrauch ist ja über den Shelly bekannt
Wenn jemand die Lösung dieser Probleme hat, bitte posten.
Gruß